Happy 10 Jahre bloggen!

Unlängst war mein 10. Blog-Geburtstag und ich finde, das gehört gefeiert – zumindest mit ein paar Gedanken über mein bloggen.

Am 21. Juli 2004 schrieb ich meinen ersten Blogbeitrag auf jupe.twoday.net – und wie so viele damals, wußte ich nicht, was ich schreiben sollte. Ich schrieb also:

Jupe´s erster Blogbeitrag auf http://jupe.twoday.net
Jupe´s erster Blogbeitrag auf http://jupe.twoday.net

Ich wußte: bloggen war das Ding. Ich war damals schon viel im Internet unterwegs, das gehörte zu meiner Arbeit als Projekt-Koordinatorin des EU-Projekts SECOQC dazu.

Damals gab es auch immer wieder Diplomarbeiten/Dissertationen/Studien über das „neue Phänomen“ der Blogs und ich wurde recht oft befragt. In diesem Zusammenhang hinterfrug ich immer wieder, warum ich zu bloggen begann und was ich davon erwarten würde und über welche Themen ich schreibe.

Vielfalt

Ich bemerkte: ich konnte mich nie auf nur ein Thema festlegen – ich schrieb über Reisen, Wissenschaft, Flamenco, Schuhe (ok, das ließ ich schnell wieder bleiben, nachdem ich Gefahr witterte, zur „Schuhbloggerin“ zu werden),… mein Blog war immer schon sehr vielfältig. Möglicher Weise wäre ein Blog zu nur einem Thema (Streetart? Flamenco? Wissenschaft?) erfolgreicher gewesen? Dann hätte ich wahrscheinlich mehrere Blogs betreiben müssen. Aber die Vielfalt ist ein wichtiger Teil von mir und da mein Blog meine persönliche Plattform sein sollte, entschied ich mich, bei der Vielfalt zu bleiben – und dennoch, wie zum Beispiel beim Thema „Flamenco“ Expertise aufzubauen. Vielfalt heißt ja nicht, dass man in jedem Thema nur ein bißchen an der Oberfläche schwimmen kann. Mein Flamenco-Bloggen hat jedenfalls letztendlich dazu geführt, dass ich zu mehreren Festivals als Flamenco-Bloggerin eingeladen wurde.

Veränderung

Was ich an Blog-Software-Lösungen so mag ist, dass man den eigenen Blog immer wieder neu orientieren kann. Ich habe erst vor einem Jahr wieder die Menüstruktur meines alten Blogs jupe.twoday.net umgestellt und die Kategorien neu sortiert. Es hat sich nämlich für mich herauskristallisiert, dass ich zu vielen Themen garnichts mehr zu bloggen habe. Ich habe zum Beispiel ewig nicht mehr über Wissenschaft geschrieben (sicherlich auch, weil ich nichtmehr in einem wissenschaftlichen Umfeld lebe/arbeite). Flamenco hat sich mehr und mehr in die Mitte meiner Interessen gedrängt, ein Kind kam dazu… so sind neue Kategorien entstanden und die alten habe ich zu einem Menüpunkt zusammengepackt. Kann schon sein, dass das einige LeserInnen verwirrt. Oder auch nicht. Ich weiß es nicht. Ich fühle mich mit den neuen Kategorien und Menüpunkten wohler. Das ist mir wichtig.

Für meinen neuen Blog hier habe ich wieder erkannt: es ist ok für mich, ein paar Themen und Menüpunkte/Seiten zu fixieren (Kunst-Stücke, Im Raum Flamenco, Flamencokalender, Street Art, …), ich brauche aber genau die Freiheit, die mir das Wesen der Blogs bietet: ich kann meine Beiträge hier und dort veröffentlichen, ich kann sie verschieben, ich kann Kategorien ändern und erweitern. Eine schöne Freiheit.

Zahlen

Von Beginn an entschied ich mich gegen das Verwenden einer Blog-Statistik. Ich weiß, es ist verführerisch und sicherlich toll (oder ernüchternd), Seitenaufrufe, BesucherInnenzahlen und Verweildauern zu sehen. Und für viele Blogs ist das eine wichtige Kenngröße oder Orientierungszahl. Aber für meinen Blog sollte es das nicht sein. Ich wollte mich bewußt nur an mir selbst orientieren – an meinem Geschmack und an meiner Themenauswahl. Denn: würde ich beharrlich auch vermeintlich uninteressante Themen beschreiben, wenn ich vor mir sehen würde, dass diese Themen nicht gelesen würden? Und: für wen blogge ich denn? Für mich oder für jemand anderes? Was will ich mit meinem Blog erreichen? Erfolg, Bekanntheit oder einfach-so-schreiben? Und ja, natürlich bereue ich ab und zu diese Entscheidung. Aber sie hilft mir, bei mir zu bleiben.

Blogs begleiten mich, ohne von meiner Seite zu weichen. Und ich mag das Bloggen noch immer sehr gerne. Ich mag das Persönliche daran, das Kontinuierliche und Vielseitige. Und ich mag es, dass ich schon so viele Erfahrungen im Umgang mit Blogs (persönliche Blogs, Unternehmensblogs, Blogs im Intranet, Themenblogs,…) gesammelt habe.